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Satire oder Beleidigung? – Ein Versuch zur Klärung der Lage

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In der anhaltenden Kontroverse im Fall Böhmermann bemüht sich der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen weiterhin um eine Begriffsklärung. Im Gespräch mit Beatrix Novy vom Deutschlandfunk bezieht Pörksen das mediale Umfeld als Resonanzraum in die Debatte mit ein.

Nicht nur die Akteure sondern die digitalen Medien selbst sind für Pörksen die globalen Verstärker von Botschaften, die an einem Ort für Satire anderswo aber für Schmähung gehalten werden können. In der Debatte hierzulande sieht Pörksen eine Spiegelung unserer eigenen Position zu Satire oder Schmähung, die viel mit Böhmermanns Präsentation seines „Gedichts“ zu tun hätte.

Böhmermann unterscheidet dabei, so Bernhard Pörksen,  zwischen einer Metaebene und dem Inhalt, was die Polarisierung der Debatte durchaus befeure. Die Herleitung dieses interessanten Gedankens können Sie hier nachverfolgen.

Bernhard Pörksen ist Herausgeber der Reihe „Systemische Horizonte des Carl-Auer Verlags. 

Carl-Auer Literaturtipp:
Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun:  „Kommunikation als Lebenskunst – Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens“

Unbehandelte Depressionen kosten viermal mehr als ihre Behandlung

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Jährlich entstehen weltweit Kosten in Höhe von 1.000 Milliarden oder einer Billion Dollar durch Depressionen und Angststörungen. Das zeigt eine neue Studie von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank, die in der „The Lancet Psychiatry" publiziert wurde.  

Als teuer erweisen sich dabei weniger die Aufwendungen für die Therapien selbst, als vielmehr die Folgekosten der Erkrankungen wie Arbeitsplatzverlust, Produktionsausfälle oder Pflegebedarf. Gleichzeitig aber generiert jeder Dollar, der in die Behandlung investiert wird, ein Plus von vier Dollar, die durch bessere Gesundheit und höhere Arbeitsproduktivität in die Volkswirtschaften zurückfließen.

Zwischen 1990 und 2013 hat sich die Zahl der an Depressionen und Angststörungen Erkrankten weltweit um fast 50 Prozent von 416 Millionen Menschen auf 615 Millionen erhöht. Durch humanitäre Krisen wächst der Bedarf an Therapieangeboten zusätzlich. In Konfliktregionen kann die Erkrankungsrate der Menschen auf bis zu 20 Prozent ansteigen, schätzt die WHO.

Die Studie basiert auf Zahlen aus 36 Staaten mit niedrigem, mittlerem oder hohem Bruttoinlandsprodukt, hochgerechnet auf die Jahre 2016 bis 2023.

Carl-Auer Literaturtipp:
Ortwin Meiss:  Hypnosystemische Therapie bei Depression und Burnout – Mit einem Vorwort von Gunther Schmidt"

Die Krux mit der weiblichen Lust

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"Sex & Love" lautet der Titel der aktuellen Themenwoche auf 3sat, die sich in Dokumentationen und Filmen den unterschiedlichen Herausforderungen und Facetten der Sexualität in unserer scheinbar aufgeklärten und freizügigen Gesellschaft widmet. 

Am Donnerstag, den 21. April 2016, moderierte Gerd Scobel  die Sendung „Die Lust der Frau“. Seine Gäste waren neben der Paar- und Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning und der Ethnologin Susanne Schröter auch der renommierte Paar- und Sexualtherapeut Ulrich Clement, unter anderem Autor des Blogs „Clements Verkehrsnachrichten“ auf www.carl-auer.de.

„Aufs Ganze gesehen sind die meisten Frauen weltweit noch sehr weit davon entfernt, die eigene Lust ungehindert empfinden - geschweige denn ausleben - zu dürfen“, hieß es in den Programmhinweisen. „Doch wer bestimmt über sie? Und wie sieht eine frei entfaltete weibliche Sexualität aus?“

Gerd Scrobel wollte mit seinen hochkarätigen Gästen der weiblichen Lust unter wissenschaftlicher, psychologischer und gesellschaftlicher Sicht auf die Schliche kommen und einen Ausblick in eine möglichst lustvolle Zukunft eröffnen. Ulrich Clement war bereits häufiger zu Gast bei Gerd Scobel, so in der Sendung Macht, Sex und Glauben vom Januar 2013. 

Carl-Auer Literaturtipp: 
Angelika Eck (Hrsg.): „Der erotische Raum – Fragen der weiblichen Sexualität in der Therapie“, u.a. mit einem Beitrag von Ulrich Clement.

World Earth Day

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Am heutigen Earth Day, der alljährlich am 22. April begangen wird, kommen im UN-Hauptquartier in New York Regierungsvertreter aus über 130 Ländern zusammen, um das Pariser Klimaabkommen zu unterzeichnen. Weltweit müssen die CO2-Emissionen drastisch sinken - bis 2050 auf Null, wenn die Nationen das Ziel des  Pariser Protokolls erreichen wollen, die Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen.

Anders als beim Vorgänger, dem Kyoto-Protokoll, gibt es für die Umsetzung des Pariser Abkommens keine klaren Vorgaben. Die Unterzeichner verpflichten sich auf das globale Ziel, dessen Umsetzung jedoch in der Verantwortung der Nationen liegt. Das Fehlen definierter Vorgaben setzt Einsicht und Lernbereitschaft auf allen Handlungsebenen voraus.

Klimawandel und Umweltprobleme sind deshalb für die postindustriellen Gesellschaften vor allem eine Herausforderung im Hinblick auf die Bereitschaft zu einer konsequenten Perspektivverschiebung, meint Peter M. Senge, Direktor des 1991 gegründeten Center for Organizational Learning an der MIT Sloan School of Management in Cambridge. Senge und sein Autorenteam gehen dieser These in ihrem Buch „Die notwenige Revolution“ nach. Sie betrachten dabei Sozial- und Wirtschaftssysteme als Teile eines größeren natürlichen Systems, in welchem schließlich beide mit dem Gedanken der Kooperation zusammengebracht werden und somit Nachhaltigkeit allererst ermöglichen.

Carl Auer Literaturtipp:
Peter M. Senge, Bryan Smith, Nina Kruschwitz, Joe Laur, Sara Schley: „Die notwendige Revolution – Wie Individuen und Organisationen zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Welt zu schaffen“

Eine kluge Rezension eines brisanten Buchs

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Bernhard Pörksen, Medienexperte und Carl-Auer-Autor, hat in einem Artikel in der Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 21.04.2016 das neue Buch des Reformpädagogen Hartmut von Hentig „Noch immer Mein Leben: Erinnerungen und Kommentare aus den Jahren 2005 bis 2015" vorgestellt. Von Hentig war der Lebenspartner Gerold Beckers, der seit 1972 als Schulleiter der berüchtigten Odenwaldschule tätig war.

In die Schlagzeilen gelangte die Schule, als Ende der 1990er Jahre der jahrzehntelange systematische sexuelle Missbrauch von Schülern durch Lehrer der Odenwaldschule bekannt wurde. In einem Abschlussbericht wurde Becker als einer der Haupttäter bezeichnet. Bernhard Pörksen nennt das Buch in einem abwägenden und um Differenzierung bemühten Beitrag „ein fatales Dokument der Selbstrechtfertigung“.

Pörksen versucht unter dem Titel „Nach dem Schweigen – Reformpädagogik und Mißbrauch" einer womöglich „doppelten Blindheit" des Autors gerecht zu werden, dessen gesamtes Lebenswerk durch die Verbindung zu den damaligen Ereignissen und Akteuren zur Disposition stünde. Er stellt wichtige Fragen an das Buch, die wichtigste lautet: Konnte oder wollte Hartmut von Hentig nicht besser sehen? Ein eindimensionales Urteil verbietet sich der Rezensent.   Der Spiegel nimmt aktuell Bezug auf den Pörksen-Beitrag. 
Carl-Auer Literaturtipp:
Bernhard Pörksen: „Die Beobachtung des Beobachters – Eine Erkenntnistheorie der Journalistik“

Amuse-Gueule oder kleiner Gruß aus der Carl-Auer-Küche

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Unter dem Motto „ Amuse-Gueule“ wollen wir ab sofort in unregelmäßigen Abständen  mit kleinen Häppchen auf das Herbstprogramm 2016 des Carl-Auer Verlags Appetit machen. Lassen Sie sich überraschen!
 
Den Anfang macht ein den Carl-Auer-Lesern bestens bekannter Autor: Rolf Arnold, Professor für Pädagogik mit Schwerpunkt in der Berufs- und Erwachsenenbildung. Er erlaubt einen Blick in sein neues Buch „Wie man wird, wer man sein kann – 29 Regeln zur Persönlichkeitsbildung“. Es ist die Fortsetzung seiner  Reihe  „29 Regeln zu ...", die im Programm LebensLust  erschienen ist. Der Autor beschreibt, wie jeder Mensch in seiner Erkenntnis, seinen Urteilen und seinen Handlungen von dem her bestimmt wird, was in seinem Verhaltensrepertoire und Denken bereits angelegt ist. Wie sieht unter solchen „Voraus-Setzungen“ der Spielraum für den eigenen Entwicklungsprozess aus?

Rolf Arnold findet kluge Antworten auf diese schwierige Frage und fasst sie in 29 Regeln zur Persönlichkeitsbildung zusammen. Dass seine  „Regeln“ dabei eher als Denkimpulse denn als rigide Anweisungen zu verstehen sind, wird jedem Leser dieses praxisnahen und flüssig formulierten Buches sofort klar. Hier folgt die Leseprobe:

„Reden reicht nicht!?“ – Das Interview zum Kongress

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Michael Bohne, Mitinitiator des Kongresses, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Begründer der Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie (PEP), hat uns die wichtigsten Fragen zu den Zielen der Veranstaltung beantwortet. 

Carl Auer: Warum sollte man unbedingt in Heidelberg dabei sein?
Michael Bohne: Weil „Reden reicht nicht!?“ die innovativste und  größte Veranstaltung zum Thema bifokal-multisensorischen Interventionstechniken überhaupt ist. Mir ist kein anderer Fachkongress bekannt, der Teilnehmern einen solch kompakten, umfassenden und aktuellen Einblick in die neuesten Bottom-up Techniken vermittelt. Das ist absolut State of the Art. Spannend ist auch das gegenseitige Interesse der verschiedenen Ansätze aneinander. Also hier geht es nicht um gegenseitige Entwertung, wie das früher leider unter den verschiedenen Psychotherapieschulen ja üblich war, sondern es geht um die Entdeckung des Gemeinsamen bei gleichzeitiger Würdigung des  Trennenden.

Carl Auer: Worum geht’s?
Michael Bohne: Es geht darum, hilfreiche Methoden und Techniken aus der Praxis, die bifokal-multisensorisch arbeiten, schon jetzt der Expertenschaft vorzustellen, zu einem Zeitpunkt, zu dem viele der Methoden noch gar keine oder sehr wenige wissenschaftliche Forschungsergebnisse vorweisen können. Bei neuen Methoden sagt das ja überhaupt nichts aus, wenn es noch keine Untersuchungen gibt. Die Wissenschaft hängt naturgemäß der Praxis immer um Jahre hinterher, da es oft viel zu lange braucht, bis innovative Weiterentwicklungen in der Forschung ankommen.  Wenn jedoch Tausende von erfahrenen Klinikern gute Erfahrungen mit neuen Techniken machen, dann ist das ja im Grunde schon die erste Phase der Forschung, nämlich Feldforschung. Somit ist die Wirksamkeit vieler der Ansätze in der Praxis vielfach belegt, und zwar nicht von therapeutischen Anfängern, sondern von KollegInnen, die meist sehr viele verschiedene Methoden an Bord haben, die sich also wirklich eine Meinung bilden können. Wer also nicht abwarten will, bis die neuen Ansätze durch Studien detailliert belegt und in den Wissenschaftskanon integriert sind, der kann sich bei „Reden reicht nicht!?“ mit der aktuellen Praxis auf professionell höchstem Niveau selbst vertraut machen und gleichzeitig mit Fachkollegen in einen Austausch treten.

Carl Auer: Für wen ist die Veranstaltung interessant?
Michael Bohne: Angesprochen fühlen sich in erster Linie Psycho- und Traumatherapeuten unterschiedlichster Herkunft und Coaches. Hochinteressant ist die Veranstaltung auch für Ärzte, die nicht im „Psychobereich“ arbeiten. Die kommen mit ihrem oft völlig anderen Setting und ihren anderen  Behandlungsmöglichkeiten und können in diesem Rahmen neue oder zusätzliche Ansätze integrieren, die ihnen anderswo gar nicht begegnen würden. Hier kommt ein interdisziplinärer Aspekt der Veranstaltung zum Zuge, der in Zukunft noch äußerst fruchtbar zu werden verspricht. Übrigens bietet der Kongress auch viele methodische Anknüpfungspunkte für Pädagogen oder Beschäftigte in sozialen Berufen.

Carl Auer: Welcher wäre der einzig akzeptable Grund, die Veranstaltung zu verpassen?  
Michael Bohne: Natürlich keiner, außer krank zu sein. Denn die Gesundheit geht vor!

Carl Auer: Wie wird es weitergehen? Wird es einen „Reden reicht nicht!?“ 2018 geben? 
Michael Bohne: Es ist kaum vorstellbar, dass es 2018 keinen „Reden reicht nicht!?“-Kongress geben wird. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf „Reden reicht nicht!?“ 2016. 

Weitere Informationen zum Kongress und die Anmeldeformulare finden Sie hier
Carl-Auer Literaturtipp: Michael Bohne, Matthias Ohler, Gunther Schmidt, Bernhard Trenkle (Hrsg.):
 
Reden reicht nicht!? – Bifokal-multisensorische Interventionsstrategien für Therapie und Beratung“ 

Startschuss zur re:publica 2016 in Berlin

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Die internationale Netzwelt versammelt sich vom 02. bis 04. Mai 2016 analog oder digital wieder in Berlin zur re:publica. Die Konferenz rund um das Web 2.0, Weblogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft zieht seit ihrem Start im Jahr 2007 jährlich mehr und mehr Menschen an.

An drei Tagen werden in Vorträgen und Workshops verschiedenste Themenfelder behandelt, von Medien und Kultur über Politik und Technik bis zu Entertainment. Die meisten Vorträge und Diskussionsrunden werden live ins Netz übertragen. Am Dienstag, den 03.Mai 2016 wird der Medienexperte und Carl-Auer-Autor Bernhard Pörksen  ab 15:00 Uhr auf Stage 6 zu sehen sein. Unter dem Titel „Viral! Die Macht des Storytelling“ wird er über Muster des modernen Geschichtenerzählens unter den Bedingungen digitaler Plattformen sprechen.

In jüngster Zeit hört man immer häufiger die Meinung, wonach sich in der digitalen Öffentlichkeit die klassischen Formen des Storytelling allmählich verflüchtigen würden. Es drohe, so einer der bekanntesten Protagonisten der Cyberpunk-Bewegung, Douglas Rushkoff, ein „narrativer Kollaps“, das Ende des Erzählens in einer zunehmend fragmentierten Welt. Was Bernhard Pörsken solch radikalen Statements entgegenzusetzen hat, darauf darf man gespannt sein. Zum Livestream der re:publika geht es hier.

Carl-Auer Literaturtipp:
Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun: „Kommunikation als Lebenskunst – Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens“

Lakoff: Warum die Person Trump die US-Vorwahlen beherrscht

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Nach dem Rückzug des konservativen Kandidaten Ted Cruz erreicht der Kampf um die US-Präsidentschaft eine neue Qualität. Für George Lakoff, bedeutender Linguist und Carl-Auer-Autor, bestätigt der Erfolg von Donald Trump bei den Vorwahlen vor allem, dass amerikanische Medien, politische Gegner und Trumps Parteigenossen, die Republikaner, das Phänomen Trump bisher auf unzulänglichem Niveau analysiert haben.

Lakoff hatte zuletzt wiederholt auf Widersprüche und Unvereinbarkeiten von Trumps Positionen mit genuin konservativen Werten hingewiesen. Lakoff meint,  verdeckter Kontext und Inkonsistenzen des konservativen amerikanischen Wertekanons selbst seien ursächlich dafür verantwortlich, dass es Trump so leicht falle, zu triumphieren: Indem er bedenkenlos heterogenste Positionen in Anspruch nehme, könne er viele kleine Schnittmengen mit Republikanern unterschiedlicher Couleur herstellen, was in Summe seinen erstaunlichen Durchmarsch im US-Vorwahlkampf erklärlich mache. 

Lakoff sieht im kritischen Diskurs von Medien und Politik eine Aufgabe und Chance, verdeckte Narrationen und uneingestandene Kontexte im US-Konservativismus aufzudecken und damit die Figur Trump zu entmystifizieren. Lesen Sie hier den ganzen Artikel von George Lakoff. 

Carl Auer Literaturtipp: 
NEU: George Lakoff, Elisabeth Wehling: „Auf leisen Sohlen ins Gehirn – Politische Sprache und ihre heimliche Macht“, in 4. Auflage mit neuen Nachwort erschienen

Keine freie Gesellschaft ohne freie Presse

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Der Internationale Tag der Pressefreiheit weist jährlich am 3. Mai auf Verletzungen der Pressefreiheit und auf die Bedeutung einer freien Berichterstattung für die Demokratie hin. Aus diesem Anlass hat der Medienexperte und Carl-Auer-Autor Bernhard Pörksen der Sendung NDR-Kultur einige Fragen beantwortet. 

Was Bernhard Pörksen zu aktuell diskutierten Begriffen wie Medienvertrauen und Medienverdrossenheit, Lügenpresse und zirkuläres Fragen, Versuche der politischen und sozialen Einflussnahme auf Presse und Journalisten zu sagen hatte, können Sie hier hören. 
Der Autor war zudem Gast der re:publica TEN in Berlin, einem der weltweit wichtigsten Foren zu Themen der digitalen Gesellschaft.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Bernhard Pörksen: „Die Beobachtung des Beobachters – Eine Erkenntnistheorie der Journalistik“

„Was mich nicht umbringt, macht mich stärker“

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Nietzsches berüchtigtes Diktum wirkt angesichts von Krieg und Folter, lebensbedrohlichen Erkrankungen oder dem Tod eines Partners oder Kindes abgrundtief zynisch. Dennoch berichten Menschen immer wieder von genau dieser paradoxen Erfahrung: Sie erleben schwerste Schicksalsschläge, zerbrechen aber nicht daran, sondern fühlen sich in der Retrospektive durch das Erlittene sogar innerlich gewachsen.

Die Süddeutsche Zeitung widmet in diesem Kontext dem amerikanischen Psychologen Richard Tedeschi von der University of North Carolina einen ausführlichen Artikel. Der Forscher behandelt seit Jahren traumatisierte Menschen. Er hat untersucht, ob die subjektive Wahrnehmung wissenschaftlich zu belegen und zu quantifizieren ist, wonach persönliche Krisen stark machen können. „Ursprünglich wollte ich wissen, was Menschen weise macht. Alte Menschen oder Menschen, die schwerste Dinge durchgemacht haben, sind oft weise. Also haben wir mit ihnen gesprochen", zitiert die SZ den Psychologen.

So habe er das Phänomen des posttraumatischen Wachstums entdeckt. Je nach den Umständen erfahren 30 bis 90 Prozent der Menschen nach einem Trauma einen Aspekt dieses Wachsens. Viele Betroffene stellten auch fest, dass sie sich später mehr mögen und mehr wertschätzen als vor dem Trauma, berichtet Richard Tedeschi. Autoren des Carl-Auer Verlags haben sich immer wieder dem Thema Traumabewältigung aus unterschiedlichen Perspektiven gewidmet. Hier eine Auswahl.

Carl-Auer Literaturtipp:
Rosmarie Welter-Enderlin, Bruno Hildenbrand (Hrsg.): „Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände“ 
 Yvonne Dolan: Schritt für Schritt zur Freude zurück – Das Leben nach traumatischen Erfahrungen meistern“
Reinert Hanswille, Annette Kissenbeck: „Systemische Traumatherapie – Konzepte und Methoden für die Praxis“ 

Systemischer Forschungspreis 2017

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Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und die Systemische Gesellschaft (SG) vergeben erstmals gemeinsam einen systemischen Forschungspreis. Der mit 3000 Euro dotierte Preis wird im März 2017 verliehen. Bewerbungen sind ab sofort möglich.

In den vorangegangenen Jahren hatten die beiden Verbände jeweils eigene Preise vergeben. Sie wollen mit ihrem Forschungspreis die Weiterentwicklung von Forschungs- und Praxismethoden im Kontext des systemischen Denkens anregen und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern.

Publizistisch ist auch der Verlag für Systemische Forschung (VSF) im Carl-Auer Verlag bei jungen Forschern aus dem systemischen Feld fest etabliert. In seinem Programm stellt der VSF originelle und eigensinnige Querdenker mit theoretischen Forschungsarbeiten und –projekten vor. Die Reihe bildet ein Kaleidoskop herausragender wissenschaftlicher Arbeiten, darunter Dissertationen, Habilitationen sowie Kongressbände, die systemische Forschung direkt mit einer systemisch interessierten Leserschaft zusammenbringt.

Der Verlag für Systemische Forschung sieht sich als Dienstleister, der (auch und gerade jungen) wissenschaftlichen Autoren ein Forum bietet, sich mit ihrer Arbeit einem zielgenau ausgewählten Publikum vorstellen zu können.

Carl-Auer Literaturtipp:  Iris Henseler Stierlin: „Frischer Wind fürs Schulsystem – Eine organisationsentwicklerische Fallstudie zur Steuerung einer Bildungsreform“ 
Katrin Wulf: „Vernetzung in global agierenden Organisationen – Die Gruppe als Kristallisationspunkt“ 

Über Lust und Unlust

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Die Behandlung verminderten sexuellen Verlangens bei Frauen ist für Therapeuten (und KlientInnen) häufig ein zähes Stück Arbeit. Je nach individueller Konstellation der Problematik kann ein ganzes Arsenal psychotherapeutischer bzw. sexualtherapeutischer Interventionen zum Einsatz kommen – und trotzdem stellt sich keine Besserung ein. Das mag Angelika Eck zur Herausgabe ihres in Fachkreisen hochgelobten Buches „Der erotische Raum – Fragen der weiblichen Sexualität in der Therapie“ bewogen haben.

Darin legen zwölf AutorInnen aus medizinischer und psychotherapeutischer Perspektive die vielfältigen Spielarten weiblicher Sexualität dar und erläutern praxisnah Therapieinterventionen. „Im theoretischen Teil regt selbst der Anatomieunterricht mit den ‚wilden Gärten weiblicher Lust’ und den ‚Palastanlagen’ zu herrlichen Phantasien an, thematisiert aber auch offen und frei alle Arten von Störungen im erotischen Begehren oder im Ablauf des sexuellen Aktes,“ findet  Agnes Kaiser Rekkas*, Rezensentin und ebenfalls Autorin des Carl-Auer Verlags. „Treffende Fallbeispiele lassen dem Leser Dilemmata von ‚Wollenwollen’, der Frage nach dem ‚Sex worth wanting?’  und den falschen inneren Bildern oder Worten glasklar werden“, so ihr Fazit.

„Für die einzelne Frau ist es sicherlich lohnenswert, sich mit der Sexualität auseinanderzusetzen“, konstatiert auch die Rhein-Neckar-Zeitung in einem
aktuellen Artikel zum Buch und wirft zum Schluss noch die Frage auf: „Wie verhält sich die Frau gegenüber einem lustlosen Mann?“ Das wäre denn doch ein anderes Thema.

*Agnes Kaiser Rekkas, Dr. rer. biol. hum., Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Physiotherapeutin; Zertifikat in Systemischer Therapie und Klinischer Hypnose; Vizepräsidentin, Dozentin und Supervisorin der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie

Carl-Auer Literaturtipp:
Angelika Eck (Hrsg.): 
Der erotische Raum – Fragen der weiblichen Sexualität in der Therapie"
Agnes Kaiser Rekkas: 
„Die venezianische Maske – Weibliche Sexualität - schön, erotisch, frei, spontan. 6 Tranceanleitungen"

Carl-Auer-Interview mit Ulrich Clement

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Herr Clement, im Herbst 2016 erscheint im Carl-Auer Verlag Ihr neues Buch zum Thema systemische Paartherapie in der Praxis. Mit welchen Problemen kommen Klienten zu Ihnen in die Sexual- bzw. Paartherapie?
Ulrich Clement: Unverziehene Vorwürfe, unterschiedliche sexuelle Interessen, Affären, das sind die drei Großthemen.

Carl-Auer: Was sind erste Anzeichen für Paare, dass sie sich Hilfe in der Therapie holen sollten?
Ulrich Clement: Das ist nur vordergründig ein sexuelles Symptom. Meist geht es um ein tiefergehendes Leiden daran, sich nicht lebendig zu fühlen, nicht „bei sich“ zu sein und sich als Frau oder Mann nicht authentisch zu fühlen.

Carl-Auer: Ist die Sexualtherapie ein heikles Thema? Was müssen Therapeuten dabei berücksichtigen?
Ulrich Clement: Das hängt sehr von der therapeutischen Atmosphäre ab, die Therapeut und Klienten gemeinsam schaffen. Das hat mit „Tabus“ im konventionellen Sinne nur am Rande zu tun. Entscheidend ist, dass die Therapeuten die Affektdynamik halten und konstruktiv nutzen können, die bei dem sexuellen Thema hochkochen kann. Auch wenn das zu einem gewissen Teil mit allgemein psychotherapeutischen Kompetenzen geleistet werden kann, halte ich eine spezifische Weiterbildung für äußerst nützlich.

Carl-Auer: Warum sollten Paar- und Sexualtherapeuten dieses Buch lesen?
Ulrich Clement: Damit sie ihre Arbeit als Beitrag zu ihrer Lebensqualität erleben können. Ich erlebe Sexual- und Paartherapeuten häufig angestrengt und belastet durch die Paarkonflikte, oft begründet mit dem Gefühl, dass eine Paartherapie doppelt so schwierig sei, weil doppelt so viele Personen beteiligt sind. Das Buch vermittelt eine Haltung, mit der Therapeuten sowohl ernsthaft als auch heiter bleiben können.

Carl-Auer: Was unterscheidet Ihr Buch von den anderen Büchern zum Thema Sexualtherapie?
Ulrich Clement: Der Ton und der Inhalt. Ich habe großen Wert auf eine plausible Verbindung und einen kurzen Weg zwischen Theorie und Praxis gelegt. Das Buch geht mehr als andere auf die Faszination therapeutischer Prozesssteuerung ein. Es ist also nicht nur ein Problemlösungslehrbuch, sondern eine Anleitung, auch „auf hoher See“, also in kritischen therapeutischen Situationen kompetent die Übersicht zu behalten und ein ergebnisoffenes Geschehen hilfreich zu moderieren.

Carl-Auer: Was ist das Besondere an der systemischen Sexualtherapie?
Ulrich Clement: Die Paarung von etablierten pragmatischen sexualtherapeutischen Ansätzen mit der Systemtheorie hat ein vitales Kind auf die therapeutische Welt gebracht. Sie hat der Sexualtherapie theoretische und praktische Eleganz verschafft und der systemischen Theorie sinnliche Impulse gegeben.

Carl-Auer: Was weiß man als Leser nach der Lektüre Ihres Buches mehr oder besser?
Ulrich Clement: Der Leser weiß besser, wie er sich mit entspannter Neugier auf ein amplitudenreiches Erlebnis- und Handlungsfeld begibt. Gerade weil Sexualität nachhaltig zu Parteilichkeit einlädt, ist die konsequent gelassene Neutralität eine Haltung, die reizvolle und oft überraschende Perspektiven eröffnen kann. Zum Beispiel, wenn die Haltung „Kein Sex ist auch eine Option“ gleichwertig mit der Hoffnung auf blutdruckerhöhende Leidenschaft ins Spiel gebracht wird. Oder wenn Selbstverständlichkeiten infrage gestellt werden, wie die oft formulierte Sehnsucht, es solle wieder so schön werden wie am Anfang. Das bietet eine erfrischende, gegenwartsorientierte Perspektive für Klienten, die entweder vorwurfsvoll in der Vergangenheit hängen bleiben oder die sich in Hoffnungen auf eine bessere Zukunft flüchten. Dasselbe gilt übrigens auch für die Leserin.

Carl-Auer Literaturtipp:
Ulrich Clement hat u.a. einen Beitrag zu Angelika Eck (Hrsg.):  Der erotische Raum – Fragen der weiblichen Sexualität in der Therapie"  beigesteuert.
Hier geht es zum  Blog  Clements Verkehrsnachrichten" .

Eine kluge Rezension eines brisanten Buchs

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Bernhard Pörksen, Medienexperte und Carl-Auer-Autor, hat in einem Artikel in der Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 21.04.2016 das neue Buch des Reformpädagogen Hartmut von Hentig „Noch immer Mein Leben: Erinnerungen und Kommentare aus den Jahren 2005 bis 2015" vorgestellt. Von Hentig war der Lebenspartner Gerold Beckers, der seit 1972 als Schulleiter der berüchtigten Odenwaldschule tätig war.

In die Schlagzeilen gelangte die Schule, als Ende der 1990er Jahre der jahrzehntelange systematische sexuelle Missbrauch von Schülern durch Lehrer der Odenwaldschule bekannt wurde. In einem Abschlussbericht wurde Becker als einer der Haupttäter bezeichnet. Bernhard Pörksen nennt das Buch in einem abwägenden und um Differenzierung bemühten Beitrag „ein fatales Dokument der Selbstrechtfertigung“.

Pörksen versucht unter dem Titel „Nach dem Schweigen – Reformpädagogik und Mißbrauch" einer womöglich „doppelten Blindheit" des Autors gerecht zu werden, dessen gesamtes Lebenswerk durch die Verbindung zu den damaligen Ereignissen und Akteuren zur Disposition stünde. Er stellt wichtige Fragen an das Buch, die wichtigste lautet: Konnte oder wollte Hartmut von Hentig nicht besser sehen? Ein eindimensionales Urteil verbietet sich der Rezensent.   Der Spiegel nimmt aktuell Bezug auf den Pörksen-Beitrag. 
Carl-Auer Literaturtipp:
Bernhard Pörksen: „Die Beobachtung des Beobachters – Eine Erkenntnistheorie der Journalistik“

Amuse-Gueule oder kleiner Gruß aus der Carl-Auer-Küche

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Unter dem Motto „ Amuse-Gueule“ wollen wir ab sofort in unregelmäßigen Abständen  mit kleinen Häppchen auf das Herbstprogramm 2016 des Carl-Auer Verlags Appetit machen. Lassen Sie sich überraschen!
 
Den Anfang macht ein den Carl-Auer-Lesern bestens bekannter Autor: Rolf Arnold, Professor für Pädagogik mit Schwerpunkt in der Berufs- und Erwachsenenbildung. Er erlaubt einen Blick in sein neues Buch „Wie man wird, wer man sein kann – 29 Regeln zur Persönlichkeitsbildung“. Es ist die Fortsetzung seiner  Reihe  „29 Regeln zu ...", die im Programm LebensLust  erschienen ist. Der Autor beschreibt, wie jeder Mensch in seiner Erkenntnis, seinen Urteilen und seinen Handlungen von dem her bestimmt wird, was in seinem Verhaltensrepertoire und Denken bereits angelegt ist. Wie sieht unter solchen „Voraus-Setzungen“ der Spielraum für den eigenen Entwicklungsprozess aus?

Rolf Arnold findet kluge Antworten auf diese schwierige Frage und fasst sie in 29 Regeln zur Persönlichkeitsbildung zusammen. Dass seine  „Regeln“ dabei eher als Denkimpulse denn als rigide Anweisungen zu verstehen sind, wird jedem Leser dieses praxisnahen und flüssig formulierten Buches sofort klar. Hier folgt die Leseprobe:

„Reden reicht nicht!?“ – Das Interview zum Kongress

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Michael Bohne, Mitinitiator des Kongresses, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Begründer der Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie (PEP), hat uns die wichtigsten Fragen zu den Zielen der Veranstaltung beantwortet. 

Carl Auer: Warum sollte man unbedingt in Heidelberg dabei sein?
Michael Bohne: Weil „Reden reicht nicht!?“ die innovativste und  größte Veranstaltung zum Thema bifokal-multisensorischen Interventionstechniken überhaupt ist. Mir ist kein anderer Fachkongress bekannt, der Teilnehmern einen solch kompakten, umfassenden und aktuellen Einblick in die neuesten Bottom-up Techniken vermittelt. Das ist absolut State of the Art. Spannend ist auch das gegenseitige Interesse der verschiedenen Ansätze aneinander. Also hier geht es nicht um gegenseitige Entwertung, wie das früher leider unter den verschiedenen Psychotherapieschulen ja üblich war, sondern es geht um die Entdeckung des Gemeinsamen bei gleichzeitiger Würdigung des  Trennenden.

Carl Auer: Worum geht’s?
Michael Bohne: Es geht darum, hilfreiche Methoden und Techniken aus der Praxis, die bifokal-multisensorisch arbeiten, schon jetzt der Expertenschaft vorzustellen, zu einem Zeitpunkt, zu dem viele der Methoden noch gar keine oder sehr wenige wissenschaftliche Forschungsergebnisse vorweisen können. Bei neuen Methoden sagt das ja überhaupt nichts aus, wenn es noch keine Untersuchungen gibt. Die Wissenschaft hängt naturgemäß der Praxis immer um Jahre hinterher, da es oft viel zu lange braucht, bis innovative Weiterentwicklungen in der Forschung ankommen.  Wenn jedoch Tausende von erfahrenen Klinikern gute Erfahrungen mit neuen Techniken machen, dann ist das ja im Grunde schon die erste Phase der Forschung, nämlich Feldforschung. Somit ist die Wirksamkeit vieler der Ansätze in der Praxis vielfach belegt, und zwar nicht von therapeutischen Anfängern, sondern von KollegInnen, die meist sehr viele verschiedene Methoden an Bord haben, die sich also wirklich eine Meinung bilden können. Wer also nicht abwarten will, bis die neuen Ansätze durch Studien detailliert belegt und in den Wissenschaftskanon integriert sind, der kann sich bei „Reden reicht nicht!?“ mit der aktuellen Praxis auf professionell höchstem Niveau selbst vertraut machen und gleichzeitig mit Fachkollegen in einen Austausch treten.

Carl Auer: Für wen ist die Veranstaltung interessant?
Michael Bohne: Angesprochen fühlen sich in erster Linie Psycho- und Traumatherapeuten unterschiedlichster Herkunft und Coaches. Hochinteressant ist die Veranstaltung auch für Ärzte, die nicht im „Psychobereich“ arbeiten. Die kommen mit ihrem oft völlig anderen Setting und ihren anderen  Behandlungsmöglichkeiten und können in diesem Rahmen neue oder zusätzliche Ansätze integrieren, die ihnen anderswo gar nicht begegnen würden. Hier kommt ein interdisziplinärer Aspekt der Veranstaltung zum Zuge, der in Zukunft noch äußerst fruchtbar zu werden verspricht. Übrigens bietet der Kongress auch viele methodische Anknüpfungspunkte für Pädagogen oder Beschäftigte in sozialen Berufen.

Carl Auer: Welcher wäre der einzig akzeptable Grund, die Veranstaltung zu verpassen?  
Michael Bohne: Natürlich keiner, außer krank zu sein. Denn die Gesundheit geht vor!

Carl Auer: Wie wird es weitergehen? Wird es einen „Reden reicht nicht!?“ 2018 geben?
Michael Bohne: Es ist kaum vorstellbar, dass es 2018 keinen „Reden reicht nicht!?“-Kongress geben wird. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf „Reden reicht nicht!?“ 2016. 

Weitere Informationen zum Kongress und die Anmeldeformulare finden Sie hier
Carl-Auer Literaturtipp: Michael Bohne, Matthias Ohler, Gunther Schmidt, Bernhard Trenkle (Hrsg.):
 
Reden reicht nicht!? – Bifokal-multisensorische Interventionsstrategien für Therapie und Beratung“ 

Startschuss zur re:publica 2016 in Berlin

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Die internationale Netzwelt versammelt sich vom 02. bis 04. Mai 2016 analog oder digital wieder in Berlin zur re:publica. Die Konferenz rund um das Web 2.0, Weblogs, soziale Medien und die digitale Gesellschaft zieht seit ihrem Start im Jahr 2007 jährlich mehr und mehr Menschen an.

An drei Tagen werden in Vorträgen und Workshops verschiedenste Themenfelder behandelt, von Medien und Kultur über Politik und Technik bis zu Entertainment. Die meisten Vorträge und Diskussionsrunden werden live ins Netz übertragen. Am Dienstag, den 03.Mai 2016 wird der Medienexperte und Carl-Auer-Autor Bernhard Pörksen  ab 15:00 Uhr auf Stage 6 zu sehen sein. Unter dem Titel „Viral! Die Macht des Storytelling“ wird er über Muster des modernen Geschichtenerzählens unter den Bedingungen digitaler Plattformen sprechen.

In jüngster Zeit hört man immer häufiger die Meinung, wonach sich in der digitalen Öffentlichkeit die klassischen Formen des Storytelling allmählich verflüchtigen würden. Es drohe, so einer der bekanntesten Protagonisten der Cyberpunk-Bewegung, Douglas Rushkoff, ein „narrativer Kollaps“, das Ende des Erzählens in einer zunehmend fragmentierten Welt. Was Bernhard Pörsken solch radikalen Statements entgegenzusetzen hat, darauf darf man gespannt sein. Zum Livestream der re:publika geht es hier.

Carl-Auer Literaturtipp:
Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun: „Kommunikation als Lebenskunst – Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens“

Lakoff: Warum die Person Trump die US-Vorwahlen beherrscht

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Nach dem Rückzug des konservativen Kandidaten Ted Cruz erreicht der Kampf um die US-Präsidentschaft eine neue Qualität. Für George Lakoff, bedeutender Linguist und Carl-Auer-Autor, bestätigt der Erfolg von Donald Trump bei den Vorwahlen vor allem, dass amerikanische Medien, politische Gegner und Trumps Parteigenossen, die Republikaner, das Phänomen Trump bisher auf unzulänglichem Niveau analysiert haben.

Lakoff hatte zuletzt wiederholt auf Widersprüche und Unvereinbarkeiten von Trumps Positionen mit genuin konservativen Werten hingewiesen. Lakoff meint,  verdeckter Kontext und Inkonsistenzen des konservativen amerikanischen Wertekanons selbst seien ursächlich dafür verantwortlich, dass es Trump so leicht falle, zu triumphieren: Indem er bedenkenlos heterogenste Positionen in Anspruch nehme, könne er viele kleine Schnittmengen mit Republikanern unterschiedlicher Couleur herstellen, was in Summe seinen erstaunlichen Durchmarsch im US-Vorwahlkampf erklärlich mache. 

Lakoff sieht im kritischen Diskurs von Medien und Politik eine Aufgabe und Chance, verdeckte Narrationen und uneingestandene Kontexte im US-Konservativismus aufzudecken und damit die Figur Trump zu entmystifizieren. Lesen Sie hier den ganzen Artikel von George Lakoff. 

Carl Auer Literaturtipp: 
NEU: George Lakoff, Elisabeth Wehling: „Auf leisen Sohlen ins Gehirn – Politische Sprache und ihre heimliche Macht“, in 4. Auflage mit neuen Nachwort erschienen

Keine freie Gesellschaft ohne freie Presse

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Der Internationale Tag der Pressefreiheit weist jährlich am 3. Mai auf Verletzungen der Pressefreiheit und auf die Bedeutung einer freien Berichterstattung für die Demokratie hin. Aus diesem Anlass hat der Medienexperte und Carl-Auer-Autor Bernhard Pörksen der Sendung NDR-Kultur einige Fragen beantwortet. 

Was Bernhard Pörksen zu aktuell diskutierten Begriffen wie Medienvertrauen und Medienverdrossenheit, Lügenpresse und zirkuläres Fragen, Versuche der politischen und sozialen Einflussnahme auf Presse und Journalisten zu sagen hatte, können Sie hier hören. 
Der Autor war zudem Gast der re:publica TEN in Berlin, einem der weltweit wichtigsten Foren zu Themen der digitalen Gesellschaft.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Bernhard Pörksen: „Die Beobachtung des Beobachters – Eine Erkenntnistheorie der Journalistik“
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