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„20 Rezepte für systemisches Denken“

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Die Formen-Tagung mit Fritz B. Simon am 4. Mai in Berlin ist eine hervorragende und seltene Gelegenheit, systemisches Denken in der Kommunikationspraxis und zentrale Begriffe, wie Kopplung, im Kontext zu betrachten. Fritz B. Simons „Formen – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“ bildet dabei einen Bezugsrahmen. Von einem Diskurs über Theorie-Praxistransfers zu sprechen, wäre vielleicht nicht ganz falsch. Simon selbst hat – vermeintlich lässig – als Motto „20 Rezepte für systemisches Denken, mit denen sie durchs Leben kommen“ ausgegeben. Die Veranstalter Torsten Groth und Gerhard P. Krejci beschreiben die Sache so:

„Eine Form ist als Einheit von System und Umwelt definiert. Unterschiedliche Systeme, seien es Organismus, Psyche oder soziale Systeme (Familien, Teams, Organisationen …), fungieren füreinander als Umwelten und sind miteinander gekoppelt. Überleben, Gesundheit und (wie auch immer definierter) Erfolg von Systemen hängen von deren Fähigkeit ab, die Kopplungen zu ihren Umwelten nützlich (mit) zu gestalten. Formen treten daher in den Mittelpunkt des Interesses des Praktikers. Jede Art von Therapie, Beratung, Führung oder Management ist als Arbeit an und mit Kopplungen zu verstehen (meist ohne dass dies den jeweiligen Professionen bewusst ist und explizit reflektiert wird).
In seinem jüngst erschienenen Buch „Formen“ hat Fritz B. Simon Kopplungen in allen möglichen Ausprägungen, Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten theoretisch verdichtet beschrieben. Was dies konkret für die professionelle Praxis, die Kunst und das Handwerk der Therapie, der Beratung, des Managements, des Lebens ... heißen kann und welche Ideen und Impulse dies liefert, gilt es gemeinsam zu erkunden."

Die Formen-Tagung findet am 4. Mai in Berlin statt. Wer systemisch nicht nur als ein Inventarstück aus seinem modischen Jargon einsetzt, erhält bei dieser Tagung beste Kopplungsangebote. Die anderen vermutlich auch. Restplätze vorhanden! Zur Anmeldung .

Carl-Auer-Literaturtipps:
Fritz B. Simon:   „Formen – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“  
Fritz B. Simon: „Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus“
TorstenGroth:  „66 Gebote systemischen Denkens und Handelns in Management und Beratung“

UNESCO-Welttag des Buches

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Am 23. April ist  UNESCO-Welttag des Buches. Als Datum wurde mit Bedacht der Namenstag des katalanischen Volksheiligen St. Georg Rosen gewählt, an dem es Brauch geworden ist, sich Bücher zu schenken. Über diese Tradition hinaus hat der 23. April auch aus einem weiteren Grund besondere Bedeutung: Er ist der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes. An diesem Tag wird außerdem an die Urheberrechte von Autoren erinnert.

Womit könnte man einen solchen Tag besser feiern als mit einem Buch? In Buchhandlungen, Schulen und Bibliotheken geht dann noch mehr als sonst darum, junge Leser ans Buch heranzuführen. Gemeinsames Lesen und Vorlesen macht Spaß. Das würde Stefan Gemmel sicher gern bestätigen, der nicht nur als Kinderbuchautor, sondern auch als begnadeter Vorlesekünstler landauf landab eine riesige Fangemeinde unter Schülern aller Altersklassen hat. Für diejenigen, die noch keine Gelegenheit hatten, Stefan Gemmel live zu erleben, hier ein Video von seinem Auftritt auf der Leipziger Buchmesse 2017.

Und noch ein Hinweis: Im September 2018  erscheint die neue Bode-Geschichte von 
Stefan Gemmel und der Illustratorin Marie-José Sacré „Keine Angst, kleiner Hase"!

Carl-Auer-Literaturtipps:
Stefan Gemmel, Marie-José Sacré (Ill.): „Du bist richtig, wie du bist“
Stefan Gemmel, Marie-José Sacré (Ill.): „So wie du“

Internationaler Kongress der OrganisationsaufstellerInnen

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Vom 26. bis 28. April 2018 findet in Wiesloch der Internationale Kongress für OrganisationsaufstellerInnen statt. Unter dem Motto „Und wohin ziehen die Drachen nun?“ wird unter anderem an die richtungsweisende Konferenz am selben Ort vor 20 Jahren erinnert.

Zunächst soll ein Blick auf die bisherige Entwicklung zeigen, welche Ansätze gefruchtet haben, welche Anwendungsfelder mit welchen Charakteristika entstanden sind. In welchen Kontexten wird aufgestellt? Welche Formate werden eingesetzt?

Und es geht um die Zukunft: Wohin entwickelt sich die Methode und welches sind diesbezügliche Vorstellungen? Der dreitägige  Kongress ist hochkarätig besetzt: Vorträge von Gunthard Weber, Torsten Groth, Kirsten Nazarkiewicz, Georg Müller-Christ, Jan Jacob Stam, Matthias Varga von Kibéd sind angekündigt.

Der Kongress ist eine Kooperation von  Gunthard Weber, Claude Rosselet, dem infosyon e. V., der Akademie im Park, dem Wieslocher Institut für systemische Lösungen (WISL) und der Carl-Auer Akademie.
 Zur Anmeldung

Carl-Auer-Literturtipps: 
Gunthard Weber, Claude Rosselet (Hrsg.): „Organisationsaufstellungen – Grundlagen, Settings, Anwendungsfelder“ 
Claude Rosselet, Georg Senoner: „MANAGEMENT MACHT SINN – Organisationsaufstellungen in Managementkontexten“ 
Insa Sparrer, Matthias Varga von Kibéd: „Klare Sicht im Blindflug – Schriften zur Systemischen Strukturaufstellung“
Marion Lockert (Hrsg.): „Perlen der Aufstellungsarbeit – Tools für systemisch Praktizierende“

Rezension: Ilke Crone „Das vorige Jetzt“

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Die Online-Plattform  socialnet.de  hat Ilke Crones Buch zur Familienrekonstruktion,  „Das vorige Jetzt – Familienrekonstruktion in der Praxis“ , rezensiert. Hier ein Auszug aus der Buchbesprechung:

Ilke Crone fasst ihre langjährigen Erfahrungen als Lehrende des Bremer Instituts für systemische Therapie und Supervision zusammen. Ein wichtiges Anliegen ist ihr die Bedeutung von Familienrekonstruktionen als Bestandteil einer systemischen familientherapeutischen Ausbildung zu betonen, da diese und andere Formen von Selbsterfahrung in vielen familientherapeutischen Ausbildungen ein „Schattendasein“ führen würden.
[...]
Den LeserInnen bietet dieses Buch einen anschaulichen und theoretisch fundierten guten Überblick über Methoden der Familienrekonstruktion. Den angehenden FamilientherapeutInnen wird eine umfassende Darstellung geboten, sie erhalten eine fundierte Einführung mit vielen praktischen Fallbeispielen in praxis- und ausbildungsrelevanten Themen."

Die vollständige  Rezension können Sie hier lesen.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Ilke Crone: „Das vorige Jetzt – Familienrekonstruktion in der Praxis“

Tapping – A cura através do toque

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Michael Bohnes Bestseller „Bitte klopfen! – Anleitung zur emotionalen Selbsthilfe“  ist soeben  auf Portugiesisch erschienen. Michael Bohne vermittelt in diesem Buch praxisnah und leicht verständlich die bekannten Klopftechniken auf der Grundlage einer prozess- und embodimentfokussierten Psychologie, kurz PEP.  Die Klopftechnik bietet die Möglichkeit, belastende und einschränkende sowie traumatische Gefühle zu überwinden und ganz nebenbei eine Menge über sich selbst, seine Beweggründe und Denk- und Verhaltensmuster zu erfahren.

Mit seiner ebenfalls neu erschienenen arabisch/deutschen Ausgabe richtet sich Bohne vor allem an die zahlreichen Flüchtlinge, die aufgrund von Sprachbarrieren therapeutische Betreuung seltener wahrnehmen können. Die zweisprachige Ausgabe ebnet diesen Menschen den Weg zur emotionalen Selbsthilfe. 

Carl-Auer-Literaturtipps: 
Michael Bohne: „Bitte klopfen! - Anleitung zur emotionalen Selbsthilfe“
Michael Bohne: „Bitte klopfen! (Arabisch/Deutsch) – Anleitung zur emotionalen Selbsthilfe“

40 Jahre vft München

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Der Verein zur Förderung der Familientherapie und -beratung in München (vft) feiert  am 4. und 5. Mai 2018 sein 40-jähriges Bestehen  mit einem hochkarätig besetzten Workshop und anschließendem Fest. Dabei stellt Eia Asen das Konzept einer mentalisierungsinspirierten systemischen Therapie mit Kindern und Familien vor. Die DGSF erklärt den Ansatz wie folgt: „Mentalisieren beschreibt Fertigkeiten, innere Gefühlszustände und Haltungen von sich und anderen so genau wie möglich zu erfassen und zu verstehen, ähnlich wie Ego-States in der Hypnotherapie. Fußend auf der Pionierarbeit von Peter Fonagy in den 90ern (MBT, Mentalisierungs-Basierte Therapie) werden in dem Workshop die Weiterentwicklung dieses Ansatzes und die Verknüpfung mit systemischen Konzepten kennengelernt."

Eia Asen, Prof. Dr. med., Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Erwachsenenpsychiatrie und -psychotherapie, Systemischer Therapeut, ist gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Scholz Herausgeber des Grundlagenwerks „Handbuch der Multifamilientherapie“.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Eia Asen, Michael Scholz (Hrsg.): „Handbuch der Multifamilientherapie“

Ungeplantes Interview mit Silvia Zanotta

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Im Carl-Auer-Herbstprogramm (ab September 2018) wird das Buch von Silvia Zanotta „Wieder ganz werden – Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen“ erscheinen. Es ist bewährte Tradition des Verlags,  Autoren – nachdem sie über viele Monate gemeinsam mit Herausgebern, Mediengestaltern, Produktion und Lektorat ein Buchprojekt zur Vollendung gebracht haben – einzuladen, um den Verlagskollegen aus Vertrieb, Marketing und Presse ebenfalls das neue Buch vorzustellen.

Beim ihrem Besuch hat uns Sivia Zanotta viel über Methode und Konzept ihrer therapeutischen Arbeit wissen lassen, weshalb wir kurz entschlossen ein Audiogerät mitlaufen ließen. Es ist tatsächlich ein spannendes Interview dabei herausgekommen, dass Sie hier hören können!

Ein  zentrales Thema in „Wieder ganz werden – Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen“ ist die Bindungsgestaltung. Frühe Bindungsabbrüche, präverbale Traumata und komplexe Traumatisierungen stellen Therapeuten vor besondere Herausforderungen. Das umfangreiche Methodenrepertoire, das Silivia Zanotta in „Wieder ganz werden – Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen“ vorstellt und integriert, ist beeindruckend.

Für die erfahrene Praktikerin spielten sensomotorisch im Körpergedächtnis gespeicherte Traumata eine zentrale Rolle. Sie sind den Methoden der Kognition oft nur schwer oder gar nicht zugänglich, weshalb es für das Gelingen einer Psychotherapie und der so wichtigen therapeutischen Beziehung entscheidend sein kann, den Körper einzubeziehen. Dabei – so die Grundannahme der Autorin – ist eine Synthese aus Ego-State-Therapie mit Hypnotherapie und anderen Ansätzen aus der energetischen oder körperorientierten Psychologie hervorragend geeignet, therapeutische Wirksamkeit zu entfalten. Basis und Bezugspunkt bildet die Ego-State-Therapie deshalb, weil sie es, anders als andere Teile-Modelle, erlaubt, destruktiv wirkende Anteile in Ressourcen umzuwandeln. Dieser Prozess wird in einem Kapitel über das Schamgefühl, das im Trauma-Kontext viel zu selten Beachtung findet, überzeugend dargelegt.

Breiten Raum nehmen zudem der Umgang mit Widerstand und Blockaden, destruktiv agierenden Ego-States und die vielen Facetten der korrigierenden Beziehungserfahrungen auf der inneren Bühne ein. Im letzten Kapitel des Buches findet der Leser einen reichen Fundus an konkreten Anleitungen, Übungen und Interventionen. Außergewöhnliche Praxisnähe zeichnet dieses Buch ebenso aus wie sein durchgängig hoher fachlicher Anspruch.

Carl-Auer-Literaturtipp: 
Silvia Zanotta: „Wieder ganz werden – Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen“
Ab September 2018 lieferbar!

33. Jahrestagung Philosophie und Idiolektik in Würzburg

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Vom  10. bis 12. Mai 2018 findet in Würzburg die 33. Jahrestagung Philosophie und Idiolektik statt. Die hochkarätig und interdisziplinär besetzte Veranstaltung wird von der Gesellschaft für Idiolektik und Gesprächsführung GIG e. V. organisiert. Auf der Website der GIG finden auch Laien verständliche Informationen zur Idiolektik sowie Impulse zur Gesprächsführung und Methode.

In seinem Workshop „Gespräche über das Leben“ zeigt Daniel Bindernagel am Freitag, den 11. Mai, wie man in Resonanz mit dem Gesprächspartner und mit sich selbst Gelegenheit erhält, auf das eigene Leben zu schauen, darüber nachzudenken, zu „philosophieren“ oder nachzuspüren. Nebenbei lernt man noch eine Menge über die Haltung und die Gesprächstechnik der Idiolektik. Weitere Informationen zu diesem und den anderen Workshops und Vorträgen enthält der Flyer zur Tagung.

Carl-Auer-Literaturtipps: 
Daniel Bindernagel, Eckard Krüger, Tilman Rentel, Peter Winkler (Hrsg.): „Schlüsselworte – Idiolektische Gesprächsführung in Therapie, Beratung und Coaching“
Daniel Bindernagel (Hrsg.): „Die Eigensprache der Kinder – Idiolektische Gesprächsführung mit Kindern, Jugendlichen und Eltern“

114. Geburtstag von Gregory Bateson

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Morgen vor 114 Jahren, am 9. Mai 1904, wurde der angloamerikanische Anthropologe, Biologe, Sozialwissenschaftler, Kybernetiker und Philosoph Gregory Bateson geboren. Bateson führte erstmals systemtheoretische und kybernetische Denkansätze in die Sozial- und Humanwissenschaften ein und gilt heute als geistiger Vater der systemischen Therapie.

Für Batesons Arbeitsweise wurde die Verbindung aus lockerem und strengem Denken bedeutsam.  Seine systemtheoretischen Schriften beeinflussten u. a. die soziologische Theorie von Niklas Luhmann. Auch die Gründer der Palo-Alto-Gruppe gehörten zu seinen Schülern, darunter der Therapeut und Schriftsteller Paul Watzlawick. Fritz B. Simon bezieht sich bis heute, zuletzt in seinem neuesten Buch „Formen – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“, neben Humberto Maturana und anderen immer wieder auch auf Gregory Bateson als einen seiner wichtigen Lehrer.

Sehen Sie hier eine Dokumentation zur Würdigung von Leben und Werk Gregory Batesons.

Carl-Auer-Literaturtipps:
Jürgen Ruesch, Gregory Bateson: „Kommunikation - Die soziale Matrix der Psychiatrie" 
Wolfram Lutterer: „Gregory Bateson – Eine Einführung in sein Denken“  
Fritz B. Simon: 
„Formen – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“

„Äskulap meets Hypnose“ – Vier Tage im Zeichen der Hypnotherapie

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Ab Donnerstag rückt im Heidelberger Kongresshaus die Hypnotherapie in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Vom 10. bis zum 13. Mai 2018 geht es unter dem Motto „Äskulap meets Hypnose“ um medizinische Hypnose und ärztliche Kommunikation. Der Kongress ist fast so etwas wie ein Get-to­ge­ther von Autoren des Carl-Auer-Programmteils Hypnose und Hypnotherapie, die entweder als Referenten oder als Workshopleiter für ein anspruchsvolles Programm sorgen. Mit dabei sind unter anderen Gunther Schmidt, Bernhard Trenkle, Sabine Fruth, Klaus-Diethart Hüllemann, Mark P. Jensen, Andrea Kaindl, Agnes Kaiser Rekkas, Liz Lorenz-Wallacher, Ortwin Meiss, Elvira Muffler und Manfred Prior. Kurzentschlossene finden im PDF am Ende der Seite die Übersicht über die Auslastung der einzelnen Workshops. 

Die Mehrheit der Kongressteilnehmer ist vermutlich mit den therapeutischen Möglichkeiten der Hypnose bestens vertraut. Wer entspannt sein Basiswissen auffrischen möchte, kann dies in dem hörenswerten Beitrag der Redaktion BR-Wissen „Trance als Therapie – Was die medizinische Hypnose kann“ von Veronika Bräse tun. Darin kommt kurz auch Ortwin Meiss zu Wort.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Ortwin Meiss: „Hypnosystemische Therapie bei Depression und Burnout“

Zusatzmaterial zur Formen-Tagung verfügbar

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Anfang Mai 2018 fand in Berlin aus Anlass des Erscheinens von „Formen“ – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“ die Tagung „20 Rezepte für systemisches Denken“ statt. Es war ein Versuch, Fritz B. Simons theoretisch verdichteten Reflexionen in konkrete professionelle Praxis nachzufolgen, in die „Kunst und das Handwerk der Therapie, der Beratung, des Managements, das Leben“. 

Zwei Präsentationen, nicht zu verwechseln mit Whitepapern oder Ergebnisprotokollen, stellt Simon jetzt denen zur Verfügung, die in Berlin dabei waren, die „Formen“ gelesen haben oder noch lesen werden. Die erste Präsentation enthält einige Kernsätze des Buches in der Originalzählung, die zweite Präsentation enthält Assoziationen, Kommentare und Einfälle dazu. Der Spannungsbogen zwischen beiden erzeugt „Transferangebote“ vom strengen zum lockeren Denken, „Rezepte für systemisches Denken“ ohne Anspruch auf Auslegungshoheit, Vollständigkeit oder Genießbarkeit. 

Der Blog „Formen“ von Fritz B. Simon ist ähnlich motiviert. Deshalb hier zur weiteren Erläuterung Auszüge aus Simons Einführungstext zum Blog: 

„Mein Buch „Formen“ beschäftigt sich auf einer ganz allgemeinen Ebene mit der Frage nach den Wechselbeziehungen zwischen dem Organismus des Menschen, seiner Psyche und den sozialen Systemen. Das theoretische Rüstzeug zur Bearbeitung dieser Fragestellungen lieferten Konstruktivismus und Systemtheorie. Systemtheorie und Konstruktivismus lieferen einen hinreichend abstrakten, transdisziplinären Rahmen, der in Biologie, Psychologie und Soziologie verwendbar ist. 

Das generelle Problem ist ja, dass jeder Mensch es im Alltag mit unterschiedlichen Bereichen der Wirklichkeit zu tun hat, die unterschiedlichen Spielregeln und Logiken folgen und nicht im Sinne geradliniger Ursache-Wirkungs-Beziehungen aufeinander zurückgeführt werden können. Von Gregory Bateson stammt die Unterscheidung zwischen strengem und lockerem Denken. 

Da es ideal, aber auch paradox wäre, diese beiden Formen des Denkens gleichzeitig zu realisieren, habe ich das gedruckte Buch im Sinne des strengen Denkens verfasst, d.h. ohne Schnörkel und sonstiges Brimborium. Einen zweiten, lockeren Teil, der aus meinen freien Assoziationen und Kommentaren und Einfällen, manchmal auch Erklärungen zum ersten Teil besteht, publiziere ich im Formen-Blog der Carl-Auer-Akademie.“ 

In komprimierten Versionen entsprechen auch die beiden Präsentationen dem umfassenden Reflexions- und Lektüreangebot, das Simon mit seinem Formen-Blog dem Formen-Buch zur Seite gestellt hat. Mögen sie eiligen Lesern als Einstiegs-und Orientierungshilfe in komplexes Denken  und Handeln von Nutzen sein. Beide Dateien am Ende dieser Seite!

Carl-Auer Literaturtipp:
 Fritz B. Simon: „Formen“ – Zur Kopplung von Organismus, Psyche und sozialen Systemen“ 

Neu rezensiert: „#Familie - entspannter Umgang mit digitalen Medien“

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Prof. Dr. Eva Luber hat für socialnet.de von Detlef Scholz „#Familie - entspannter Umgang mit digitalen Medien“ gelesen und kommt zu folgender Einschätzung:  

„Das Buch beschreibt alltägliche Situationen im Leben mit Kindern liebevoll, humorvoll, unterhaltsam und treffend. Mehrfach wird die Bedeutung der Liebe betont, die wir den Kindern schenken müssen und hilft Wege zu finden, sie ihnen zu vermitteln.
[…]
Es ist so wie mit vielen Ratgebern für Eltern: am meisten profitieren diejenigen davon, die schon Selbstreflexion betreiben, und deshalb einen souveränen Weg im Umgang mit den Medien (hoffentlich) schon gefunden haben. Aber immer wieder gibt es Sätze, die man nicht missen möchte, wie diesen: „Vor allem in der Pubertät entwickelt sich ein starkes Bedürfnis dazuzugehören, wobei die Familie hierbei die uninteressanteste Gruppe ist: Diese Zugehörigkeit ist unumstößlich gesichert.“ Also empfiehlt der Autor Rituale, die die wachsende Unabhängigkeit der Kinder betonen.“

Lesen Sie hier die ganze Rezension!''

Carl-Auer Literaturtipps:
Detlef Scholz: 
 „#Familie - entspannter Umgang mit digitalen Medien“
Detlef Scholz: „Die Kunst des unglücklichen Lehrens – Eine Anleitung in neun Schritten“ Neuerscheinung!
Detlef Scholz: „Systemische Interventionen bei Internetabhängigkeit“ 

Sieben Fragen an Michael E. Harrer

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Von Michael E. Harrer ist soeben „Hypnose und Achtsamkeit – Zwei Schwestern auf dem Tandem“ erschienen. Wir haben den Autor nach seinem Verständnis von Achtsamkeit und der ungewöhnlichen Kombination von Achtsamkeit und Hypnose gefragt, die er in seinem Buch als therapeutisches Konzept vorstellt. 

Herr Harrer, beginnen wir doch mit einer einfachen Frage: „So geht Achtsamkeit!“ titelte neulich das Manager Magazin. Können Sie uns sagen, wie Achtsamkeit geht?

Achtsamkeit ist etwas Einfaches, wobei es oft gar nicht einfach ist, achtsam zu sein. Im Grunde geht es darum, all das beiseite zu lassen, was uns daran hindert, die Welt in jedem Moment so wahrzunehmen und zu akzeptieren, wie sie ist. Oft verhindern Bilder, die wir uns machen, den unmittelbaren Kontakt auch mit uns selbst. Oft sind wir außer uns, arbeiten nur mehr Todo-Listen ab und sind im Kampf- oder Fluchtmodus.

Der andere Stichwortgeber Ihres neuen Buches ist die Hypnose und das Phänomen, mit dem sie arbeitet: die Trance. Was ist eine therapeutische Trance? 

Trancen sind jedem Menschen bekannt: Wenn wir ein Buch lesen oder fernsehen ist unserer Aufmerksamkeit so absorbiert, dass wir alles rundherum vergessen. In Problemtrancen hypnotisieren wir uns selbst, indem wir uns von angstmachenden oder depressionsauslösenden inneren Bildern oder Gedanken beherrschen lassen. In therapeutischen Trancen stellen wir uns vor, wie wir uns fühlen, wenn Probleme gelöst sind und welche Schritte wir dorthin gehen. Oder wir gewinnen Abstand von unheilsamen Erinnerungen, indem wir sie aus sicherer Entfernung auf einem inneren Bildschirm betrachten.

Wie sind Sie auf die eigentümliche „Dialektik“ von Trance und Achtsamkeit gestoßen, und wie würden Sie das Zusammenwirken dieser ebenso antagonistischen wie verwandten Bewusstseinszustände beschreiben? 

Ich kam über die Körperpsychotherapie und die Hakomi-Methode zur Achtsamkeit. Auf den Punkt gebracht hilft uns die Hypnose, unsere Problemtrancen durch Lösungstrancen zu ersetzen, neue Verhaltensmöglichkeiten zu erarbeiten und zu automatisieren. Die Achtsamkeit wirkt als De-Hypnose, indem sie uns hilft, unwillkürliche Muster zu unterbrechen, aus Problemtrancen „aufzuwachen“, einfach zu sein und angemessen zu handeln.

Wenn Sie vom „inneren Beobachter“ sprechen, was meinen Sie mit dieser Metapher? 

Der „innere Beobachter“ meint jenen Zustand, aus dem heraus man innere Vorgänge wie Gefühle und Gedanken sehr wohl differenziert wahrnimmt, sie zugleich aber wohlwollend beobachtet, ohne sich mit ihnen zu identifizieren und sich von ihnen beherrschen zu lassen.

Bei welchen Störungsbildern entfaltet das Zusammenspiel von Achtsamkeit und Trancen besondere Wirksamkeit?

Bei allen Störungsbildern, bei denen man in der Therapie darauf abzielt, zu verändern, was wir verändern können und Gelassenheit gegenüber all jenem zu kultivieren, was wir nicht verändern können. Das sind stressbedingte Störungsbilder oder Krankheiten, die Stress verursachen – wie Burnout und Depression, Angst, Schlafstörungen, Sucht, Schmerz, Traumafolgen und chronische körperliche Erkrankungen. 

Ein Kapitel ihres Buches beschäftigt sich mit den Grenzen dieses therapeutischen Ansatzes. Wo ziehen Sie die Linie?

Hypnose benötigt Vertrauen in den Therapeuten und das eigene Unbewusste. Voraussetzungen für Achtsamkeit sind ein Interesse für sich selbst und die Welt, Wachheit, Offenheit, die Bereitschaft, zu üben und Ausdauer.

Sie haben vorhin gut therapierbare Störungsbilder benannt, welche therapeutischen Methoden oder Schulen eigen sich für die Integration Ihres Ansatzes besonders gut? 

Das Konzept bereichert die moderne Verhaltenstherapie, die schon einzelne Elemente der Achtsamkeit integriert hat, ebenso wie humanistische Verfahren. Die Komponente der Selbsterforschung ergänzt jedes einsichtsorientierte Vorgehen. Auch bei vielen Formen der Teilearbeit bietet sich das achtsame und nicht identifizierte Beobachten von Persönlichkeitsanteilen im Alltag an. 

Carl-Auer.Literaturtipps:
Michael E. Harrer:  „Hypnose und Achtsamkeit – Zwei Schwestern auf dem Tandem“ 
Harald Ullmann: „Einführung in die Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP)“ 

TV-Tipp: Selbstsabotage – Wenn die eigenen Dämonen siegen

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„Der Mensch weiß, was gut für ihn ist – für die eigene Gesundheit, für seine Umwelt, die Gesellschaft – dennoch handelt er oft nicht danach. Warum? Was steckt hinter der Selbstsabotage? Gibt es Möglichkeiten, das System Selbstsabotage – zumindest gelegentlich – auszuschalten?

Verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Gesundheit, Schutz des Lebensraums und verantwortungsbewusste Politik wären realisierbar, wenn sich der Mensch nur konsequent verhielte. Gesunde Ernährung, Bewegung, Achtsamkeit: Gesund leben ist einfach. Wir wissen alle, wie es geht. Und doch handeln wir oft nicht danach. Ein permanenter Selbstbetrug, eine ständige Selbstschädigung. In unserem Körper scheint ein Selbstzerstörungsmechanismus wirksam zu sein. Inkonsequent ist menschliches Handeln auch dann, wenn es über das Individuelle hinausgeht, zum Beispiel um den Schutz des Lebensraumes oder das soziale und politische Umfeld. Immerhin gibt es Situationen, in denen der Mensch das kann und auch tut: Er flieht bei Gefahr, er schützt sich vor Kälte oder Hitze, er kümmert sich um Nachwuchs." (Text: 3sat scobel)

Diese und weitere Fragen diskutiert Gert Scobel am Donnerstag (17. Mai) um 21:00 Uhr auf 3sat mit seinen Gästen:
  • Wolfgang Merkle, Arzt am Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt. Er ist seit 1996 Chefarzt und Gründer der psychosomatischen Klinik.
  • Barbara König, Direktorin des Instituts für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften (IEU) an der Universität Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Evolution von Sozialverhalten, soziale Interaktionen / Kooperation, Verhaltensbiologie sowie Verwandtenunterscheidung / Verwandtenerkennung.
  • Susann Fiedler, Psychologin am Max Planck Institute for Research and Collective Goods. Sie leitet eine Forschungsgruppe zur Frage des menschlichen Entscheidens zwischen Eigennützigkeit und Gemeinwohl.Eigennützigkeit und Gemeinwohl.

Carl-Auer-Literaturtipp:
Fritz B. Simon: „Wenn rechts links ist und links rechts – Paradoxiemanagement in Familie, Wirtschaft und Politik“
Fritz B. Simon: „Meine Psychose, mein Fahrrad und ich – Zur Selbstorganisation der Verrücktheit“
Fritz B. Simon: „Die Kunst, nicht zu lernen – Und andere Paradoxien in Psychotherapie, Management, Politik“ 
Gerhard P. Krejci: „Paradoxien globaler Projektteams“

Selbstsabotage – Wenn die eigenen Dämonen siegen

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„Der Mensch weiß, was gut für ihn ist – für die eigene Gesundheit, für seine Umwelt, die Gesellschaft – dennoch handelt er oft nicht danach. Warum? Was steckt hinter der Selbstsabotage? Gibt es Möglichkeiten, das System Selbstsabotage – zumindest gelegentlich – auszuschalten?

Verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Gesundheit, Schutz des Lebensraums und verantwortungsbewusste Politik wären realisierbar, wenn sich der Mensch nur konsequent verhielte. Gesunde Ernährung, Bewegung, Achtsamkeit: Gesund leben ist einfach. Wir wissen alle, wie es geht. Und doch handeln wir oft nicht danach. Ein permanenter Selbstbetrug, eine ständige Selbstschädigung. In unserem Körper scheint ein Selbstzerstörungsmechanismus wirksam zu sein. Inkonsequent ist menschliches Handeln auch dann, wenn es über das Individuelle hinausgeht, zum Beispiel um den Schutz des Lebensraumes oder das soziale und politische Umfeld. Immerhin gibt es Situationen, in denen der Mensch das kann und auch tut: Er flieht bei Gefahr, er schützt sich vor Kälte oder Hitze, er kümmert sich um Nachwuchs." (Text: 3sat scobel)

Diese und weitere Fragen hat Gert Scobel am in dieser Woche mit seinen Gästen diskutiert:
  • Wolfgang Merkle, Arzt am Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt. Er ist seit 1996 Chefarzt und Gründer der psychosomatischen Klinik.
  • Barbara König, Direktorin des Instituts für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften (IEU) an der Universität Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Evolution von Sozialverhalten, soziale Interaktionen / Kooperation, Verhaltensbiologie sowie Verwandtenunterscheidung / Verwandtenerkennung.
  • Susann Fiedler, Psychologin am Max Planck Institute for Research and Collective Goods. Sie leitet eine Forschungsgruppe zur Frage des menschlichen Entscheidens zwischen Eigennützigkeit und Gemeinwohl.Eigennützigkeit und Gemeinwohl.
Sehen Sie hier die Sendung in der 3sat-Mediathek!
Carl-Auer-Literaturtipp:
Fritz B. Simon: „Wenn rechts links ist und links rechts – Paradoxiemanagement in Familie, Wirtschaft und Politik“
Fritz B. Simon: „Meine Psychose, mein Fahrrad und ich – Zur Selbstorganisation der Verrücktheit“
Fritz B. Simon: „Die Kunst, nicht zu lernen – Und andere Paradoxien in Psychotherapie, Management, Politik“ 
Gerhard P. Krejci: „Paradoxien globaler Projektteams“

Iván Böszörményi-Nagy (19. Mai 1920 - 28. Januar 2007)

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Am 19. Mai jährt sich der Geburtstag des ungarischen Arztes, Psychotherapeuten und Hochschullehrers Iván Böszörményi-Nagy (1920-2007). Böszörményi-Nagy ist der Begründer der Kontextuellen Therapie und hat wesentliche Beiträge zur Entwicklung der Systemischen Familientherapie geleistet. Als wichtigste seiner Neuerungen wird wahrscheinlich die Mehrgenerationen-Perspektive erinnert werden. 

In ihrem Nachruf auf Böszörményi-Nagy schrieb Marie-Luise Conen: „[Iván Böszörményi-Nagy] gehört zu den Pionieren, die in der ganzen Welt maßgeblichen Einfluss auf unzählige Familientherapeuten genommen haben, und stellte auch eine Verbindungslinie  dar für eine Reihe von unterschiedlichen Schulen‘ innerhalb der Familientherapie. 

In der von ihm entwickelten ‚kontextuellen Familientherapie‘ gelang es ihm, destruktive Interaktionsmuster, die oftmals über mehrere Generationen wirken, zu verändern und auch und vor allem bei massiven psychischen und sozialen Störungen von Patienten Veränderungen herbeizuführen. Zu seinen Familientherapien gehörten oftmals Großeltern und Kinder sowie Geschwister der Patienten. faszinierend war es, in seiner Arbeit zu sehen, wie er auch bei ‚tradierten‘ (selbst-)destruktiven Handlungen einen Zugang fand, der den Familienmitgliedern Hoffnung auf sich selbst und die ihnen nachfolgenden Generationen gab:“ (Familiendynamik 2007, 32,3) 

Sehen Sie hier einen Auszug aus einem Vortrag 
Böszörményi-Nagys, der in seinen letzten Lebensjahren entstanden sein muss. Der Film gibt einen guten Eindruck von der außergewöhnlichen Präsenz  des Redners wieder. Leider fehlen die Quellenangaben zum Video.

Carl-Auer-Literaturtipps: 
Marie-Luise Conen (Hrsg.): „Wo keine Hoffnung ist, muss man sie erfinden – Aufsuchende Familientherapie“
Ilke Crone: „Das vorige Jetzt – Familienrekonstruktion in der Praxis“ Neuerscheinung!

Neuer Weltrekord im Vorlesen

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Stefan Gemmel hat es wieder getan: Mehr als 5.500 Leseheldinnen und Lesehelden versammelten sich am letzten Freitag im Innenraum der Commerzbank-Arena Frankfurt. Das waren genügend begeisterte Zuhörer, um gemeinsam mit Stefan Gemmel einen neuen Lese-Weltrekord aufzustellen.

Für Stefan Gemmel ist es bereits der dritte Weltrekord im Vorlesen. Der bekannte Kinderbuchautor hatte sich für dieses Ereignis extra eine neue Geschichte einfallen lassen. Seit Jahren ist Gemmel in den großen Arenen unterwegs und schafft es immer wieder,  mit seiner unnachahmlichen Vortragskunst die Kinder in den Bann zu schlagen. Carl-Auer gratuliert herzlich zum neuen Titel!

Bei Carl-Auer sind die wunderbaren Bodo-Geschichten erschienen, die Stefan Gemmel mit der Illustrationskünstlerin Marie-José Sacré gestaltet hat. Im September 2018 gibt es übrigens einen neuen Bodo!

Carl-Auer-Literaturtipps:
Stefan Gemmel, Marie-José Sacré (Ill.):  „Du bist richtig, wie du bist“
Stefan Gemmel, Marie-José Sacré (Ill.): „So wie du“









Die ZEIT: Schlafstörungen als Marktfaktor

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Mit Schlafstörungen wird international sehr viel Geld verdient und das keineswegs nur mit Medikamenten. Die ZEIT widmet unter der Überschrift „Einschlafhilfen – Schöne wache Welt“ dem Wachstumsmarkt einen aufschlussreichen Artikel.

Die Liste mehr oder weniger unsinniger Produkte, die das Ein- und Durchschlafen erleichern sollen, kann sich wirklich sehen lassen: Da gibt es „Hello-Sense-Schlafmonitor, eine leuchtende Kugel, die Temperatur, Luftqualität und Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer misst und die Werte an eine App überträgt. Oder den Dodow, ein Lichtmetronom, das einen pulsierenden blauen Lichtkreis an die Decke wirft. Wer im Rhythmus dieses blauen Pulses atmet, soll zweieinhalbmal schneller einschlafen als ein müder Mensch ohne Dodow. Oder die Simba-Hybrid-Matratze, die mit ihren 2.500 konischen Stahlfedern und ihrem anpassungsfähigen Memoryschaum zu jener Flut von Smartmatratzen gehört, die man sich heute ohne lästiges Probeliegen im Matratzengeschäft per Onlinebestellung liefern lassen kann."

Es dürfte für jeden Geldbeutel etwas dabei sein, und wer's glaubt, schläft selig. Mit der echten Verzweiflung von Menschen, die sich schlaflos durch Nächte quälen, tagsüber ausgelaugt und depressiv sind, kann man eben gute Geschäfte machen. 

Hypnose und Klopftechniken haben sich bei Ein- und Durchschlafstörungen bewährt und halten, anders alsso manche App, auch klinischen Prüfungen stand. 

Carl-Auer-Literaturtipps: 
Heinz-Wilhelm Gößling: „Hypnose für Aufgeweckte – Hypnotherapie bei Schlafstörungen“
Heinz-Wilhelm Gößling: „Besser schlafen mit Selbsthypnose – Das Fünf-Wochen-Programm für Aufgeweckte“
Gudrun Klein, Michael Bohne: „Bitte schlafen! - Klopfen als Selbsthilfe bei Schlafstörungen“

Hörfunktipp: Faszination der Regeln und Rituale

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Rituale dienen nicht in erster Linie der Bewahrung des Alten, sondern der Gestaltung des Übergangs zu Neuem. Davon sind Rosmarie Welter-Enderlin und Bruno Hildenbrand überzeugt. Wie Rituale wirken und welchen Stellenwert sie im menschlichen Leben haben, darüber gibt „Rituale – Vielfalt in Alltag und Therapie“ umfassend Auskunft. Rituelle Verschreibungen haben ihre feste Tradition in der Systemischen Therapie. 

In vielen anderen gesellschaftlichen Kontexten spielen Regeln und Rituale ebenfalls eine große Rolle. Rituale sind der Kitt der Gesellschaft, dazu zählen das Grüßen, der Dank, die Bitte, das Drohen ebenso wie das Verzeihen. Der SWR widmet ihnen ein spannendes Feature mit dem Titel „Faszination der Regeln und Rituale – Eine Soziologie des Alltags“. Sendetermin ist Sonntag, der 27. Mai 2018,  8.30 Uhr, SWR2 Aula.

Vorankündigung: Von Bruno Hildenbrand erscheint im September 2018 das neue Buch 
 „Genogrammarbeit für Fortgeschrittene – Vom Vorgegebenen zum Aufgegebenen“.  Bitte vormerken!

Carl-Auer-Literaturtipps: 
Rosmarie Welter-Enderlin, Bruno Hildenbrand (Hrsg.): „Rituale – Vielfalt in Alltag und Therapie“
Evan Imber-Black, Janine Roberts, Richard A. Whiting (Hrsg.): „Rituale in Familien und Familientherapie“

Kolumnen machen Spass, aber nicht alle sind lehrreich!

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Die Textchefin der ZEIT und ihre zwischen New York und Berlin pendelnde Tochter unterhalten sich in einer mitunter kurzweiligen Kolumne über das Arbeitsleben, in der aktuellen Ausgabe geht es um Entspannung im Büro und um Achtsamkeit. Der hippe WhatsApp-Dialog liest sich flott weg, lässt allerdings auch kein Klischee aus: Die Mutter bezeichnete den Mindfulness-Coach ihrer Tochter als „Profi-Manipulierer“. Die Tochter verabschiedet sich am Schluss ganz cool mit  „Namaste“.

Kolumnen sind meinungsbildende Texte, die sich alltäglicher Geschichten bedienen. Das macht sie im Idealfall so unterhaltsam wie lehrreich. Ob das auch diesmal gelungen ist, mag dahingestellt bleiben. Mehr Informationen zur Achtsamkeit und dazu viele Übungen liefern Tobias Conrad und Carola Timmel in  „Ängsten gelassen begegnen – Achtsamkeitsmeditationen für Kraft, Mut und Zuversicht“. In der Einführung beschreiben die Autoren, wie Entspannung, stärkende Impulse, Atmung und die Kraft der Sprache in den Meditationen ihre Wirkung entfalten. Das Buch bietet alltagstauglich einen guten Einstieg in die Praxis der Mindfulness.

Der transdiszipilinäre Ansatz von Michael E. Harrer in  „Hypnose und Achtsamkeit – Zwei Schwestern auf dem Tandem“ lädt Fachkollegen dazu ein, Hypnotherapie und Achtsamkeit so aufeinander zu beziehen, dass sich erweiterte Anwendungsfelder ableiten lassen. Das Buch zeigt auch, wie innovativ und relevant beide Methoden für Wissenschnaft und Forschung heute geworden sind.

Carl-Auer-Literaturtipp: 
Tobias Conrad, Carola Timmel: „Ängsten gelassen begegnen – Achtsamkeitsmeditationen für Kraft, Mut und Zuversicht“
Michael E. Harrer: „Hypnose und Achtsamkeit – Zwei Schwestern auf dem Tandem“ Neu!
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